Ad fontes! W-Seminar „Fliegerhorst“ begibt sich auf Quellensuche

Zwölf Jahre stand der Kaufbeurer Fliegerhorst unter Leitung der US-Streitkräfte. Bis die Bundeswehr 1957 Einzug hielt, kamen dem Stützpunkt vielfältige Aufgaben zu: Die Besatzer nutzten das Gelände unter anderem zur Formung von CIA-Agenten, organisierten 1948 die Berliner Luftbrücke mit oder bildeten – viel später – als „7331st Technical Training Wing“ die Techniker für die junge Luftwaffe der Bundeswehr aus, womit die Grundlage für die spätere Einrichtung der Technischen Schule der Luftwaffe gelegt war. All dies beweist, dass sich Weltgeschichte immer auch in lokalen Zusammenhängen zeigt – Grund genug, einen „Kaufbeurer Blick“ auf die Zeit der Besatzung zu werfen. Bei diesem Ansinnen werden Peter Keller, Leiter des Stadtarchivs, und Matthias Tietje, passionierter Forscher und selbst Veteran des Stützpunkts, von unserem W-Seminar „Der Fliegerhorst zur Zeit der US-Besatzung 1945-1957“ unterstützt.

Da bei der Recherche aber weder Google noch Fachliteratur oder KI wesentlich weiterhelfen, müssen Quellen zu Rate gezogen werden – eine spannende, wenn auch herausfordernde Situation für angehende Abiturienten! Und so begab sich das Seminar im März zunächst ins Kaufbeurer Stadtarchiv, wo die Gruppe hilfreiche Tipps zur Nutzung der Bestände erhielt.

Im Mai vertieften die Schüler ihr theoretisches Wissen dann am Ort des Geschehens. Geführt von Matthias Tietje, besuchte das Seminar das Gelände des Fliegerhorsts samt Ausstellung und Bibliothek, deren Leiterin Frau Susann August einen Einblick in den historischen Bibliotheksbestand gab.

In den folgenden Monaten wird es nun gelten, das gesammelte Wissen in zwölf Seminararbeiten aufzubereiten. Dass der Weg in diese Phase so anschaulich gestaltet wurde, liegt nicht zuletzt am großen Engagement der externen Begleiter, also dem Personal des Stadtarchivs, der Bibliotheken und des Fliegerhorsts. Für alle Unterstützung und Freundlichkeit sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt!