„Aber jetzt sagen Sie mir doch mal, was das wirklich Besondere an Ihrer Schule ist?“

Natürlich hört man diese Frage von Elternseite öfter, v.a. an den Informationsnachmittagen für den Übertritt von der Grundschule ans Gymnasium. Ist ja auch statthaft, zumal es in Kaufbeuren für Buben nun zwei Möglichkeiten gibt, auf direktem Weg zum Allgemeinbildenden Abitur zu gelangen.

Die Antwort auf die Eingangsfrage ist vielfältig. Da gibt es natürlich einiges, was unbedingt erwähnt werden muss, das Meiste davon haben Sie auf diesen Seiten aber sicher auch schon gelesen.

Wirklich besonders ist bei uns aber sicher auch der musische Bereich. Das bezieht sich keineswegs nur auf Musik im eigentlichen Sinn, sondern eben auch auf Theater. Nach der schon erwähnten Gelegenheit, Ihre Kinder in der Unterstufe in einer Theaterklasse anzumelden, bietet sich ab Jahrgangsstufe 7 die Möglichkeit, der Schauspielleidenschaft ohne Unterbrechung weiter zu frönen. Als Wahlkurs angelegt, bietet die Theatergruppe „Moskito“ die Möglichkeit, nun auch mit den höheren Altersstufen zusammen Theater zu spielen, an ein und demselben Projekt, ein und demselben Stück zu arbeiten.

Das  hat nun schon eine gewisse Geschichte in unserem Haus. Nach einigen Jahren, in denen die Schultheatergruppe nicht direkt von einer Lehrkraft an der Schule betreut worden war, übernahm der Schreiber dieser Zeilen sie 1996, auf Bitten des damaligen Schulleiters, Herr Kempf.

Die Schüler/innen gaben sich selbst den Gruppennamen, schließlich sollten auch einige Kabarettspitzen zum Repertoire gehören. 1997 debütierten die „Stechmücken“ mit „Pantalones Hochzeit“ einer modernisierten „Comedia del àrte“ zu der unser leider inzwischen verstorbener,  Kollege Uli Bihlmayer einige wunderschöne Gesangsstücke komponiert hatte, im Stadttheater Kaufbeuren, das bis heute unser Hauptspielort geblieben ist. Für uns und die Jugendlichen eine tolle Sache, echte Theateratmosphäre eben!

34 abendfüllende Stücke haben wir seitdem, bis heute, auf die Bühne gebracht, von Shakespeare über Schiller bis Ramon Pearson ein breites Spektrum durch die Theaterliteratur abbildend, fast immer in deutlich zeitangepassten und natütrlich dem Zuschauer – und Schüler/innengeschmack entsprechend, modernisierten und gekürzten Fassungen, an deren Text – und Bühnengestaltung die Darsteller/innen auch immer mitwirken durften und dürfen.

Obwohl nicht in erster Linie Perfektion, sondern Spielfreude unser Ziel ist, das Erarbeiten solcher Stücke kostet Zeit. Nicht immer reichen dafür 2 Schulstunden am Freitagnachmittag, da muss gelegentlich schon noch die ein oder andere Abendprobe oder auch einmal ein ganzes Probenwochenende angesetzt werden. Aber gerade das schweißt Schüler und Lehrer der Theatergruppe seit jeher zusammen. Schon vor über 20 Jahren hat sich eine Ehemaligengruppe, die „Moskitoldies“ gegründet, die längst ein eingetragener Verein ist, dem weit über hundert Mitglieder angehören.   

Seit einer Reihe von Jahren hat Herr Fritsch die „Intendanz“ der Theatergruppe übernommen, früher, als Schüler, selbst Mitglied der Truppe. Engere Anbindung an die Organisation des bayerischen Schultheaters und ein weiterer Modernisierungsschub in unserer Arbeitsweise, der bei den Schüler/innen sehr gut ankommt, sind nur 2 von zahlreichen neuen Merkmalen, die wir seither an unsere Fahnen heften dürfen.

War ein bisschen zu viel Werbung, meinen Sie? Entschuldigung! Aber, wem das Herz voll ist, dem geht der Mund über. Und mit Herzblut sind alle Moskitos bei der Sache, wovon sich Ihre Kinder und selbstverständlich auch Sie selbst, gern überzeugen können. Aber Achtung! Schauspielfieber ist ansteckend und Impfung gibt es keine!

Werner Pohl