Der First Lego League-Wettbewerb
Beschreibung des Wettbewerbs
Die First Lego League, kurz FLL, ist ein weltweit ausgerichteter Wettbwerb, der als Challenge unter Jugendlichen einzuordnen ist. Ein Team aus bis zu 10 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bis zu einem Alter von 16 Jahren hat von der Aufgabenveröffentlichung im August bis zu den Regionalwettbewerben zwischen Mitte November und Mitte Januar Zeit, sich auf den entscheidenden Tag vorzubereiten. Dazu ist es nötig, neben einer Forschungspräsentation einen Roboter zu bauen, der sich möglichst gut auf einem Spielfeld zurechtfindet, das zentral für alle entwickelt und verschickt wurde. Am Wettbewerbstag wird dann jedes Team in den vier Kategorien Forschung, Roboterdesign, Robot-Game und Grundwerte (Teamwork) bewertet.
Roboterdesign und Robot-Game
Im Mittelpunkt des Bereichs „Roboterdesign und Robot-Game“ steht die Entwicklung, Programmierung und Präsentation eines autonomen Roboters, der verschiedene Aufgaben auf dem Spielfeld bewältigt. Jedes Team legt selbst fest, welche Aufgaben es bearbeitet und in welcher Reihenfolge, und entwickelt darauf basierend eine eigene Strategie. Ausgehend von dieser Strategie entsteht ein Arbeitsplan für das Roboterdesign. Dabei ist kontinuierliches Testen und Verbessern zentral: Jede Anpassung am Roboter oder Programm wird dokumentiert, um Fortschritte nachzuvollziehen und die Entwicklung des Designs nachvollziehbar zu machen. Das Roboterdesign wird in einer Jurybewertung vorgestellt. In einer kurzen Präsentation wird der Entwicklungsprozess erläutert, gezeigt, wie Roboter und Programme funktionieren, und verdeutlicht, wie alle Teammitglieder zum Ergebnis beigetragen und was sie dabei gelernt haben.Im Wettbewerb tritt der Roboter schließlich in mehreren Matches an. Er startet aus einer der Startzonen, führt die gewählten Aufgaben autonom aus und kehrt in eine Homezone zurück. Von den drei Vorrunden zählt das beste Ergebnis, das über den Einzug in die Finalrunden entscheidet.
Grundwerte (Zusammenarbeit)
Die Grundwerte, insbesondere das „Freundliche Miteinander“, spielen eine zentrale Rolle im gesamten Teamprozess. Während der Jurybewertung wird nicht nur das Roboterdesign und die Forschungsleistung beurteilt, sondern auch, wie gut das Team diese Werte in der Zusammenarbeit umsetzt. Die Juror:innen und Schiedsrichter:innen vergeben Punkte für die Anwendung der Grundwerte, die über alle Teamleistungen hinweg bewertet werden.
„Freundliches Miteinander“ bedeutet, in einer Art und Weise zusammenzuarbeiten, die respektvoll und unterstützend ist, hochwertige Ergebnisse fördert und den Wert jedes einzelnen Teammitglieds hervorhebt. Ein Team, das dieses Prinzip verkörpert, stellt das Lernen über das Gewinnen und fördert den Austausch und gegenseitige Hilfe, auch im Wettbewerb. Diese Haltung wird sowohl bei den Robot-Game-Vorrunden als auch in den Jurysitzungen evaluiert.
Forschungspräsentation
Im Rahmen des Wettbewerbs müssen Teams ein relevantes Problem identifizieren, das in der Forschung eine Rolle spielt, und eine innovative Lösung entwickeln. Zu Beginn steht die Recherche: Jedes Team wählt ein Problem aus, das es untersuchen möchte, und erforscht bestehende Lösungen sowie offene Fragen, die noch beantwortet werden müssen. Dabei wird ein besonderer Fokus auf das Testen von Ideen und das Einbringen neuer Erkenntnisse gelegt, um die eigene Lösung weiterzuentwickeln und zu verfeinern.
Die Recherche und die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Lösung, die anschließend als Prototyp oder Zeichnung präsentiert wird. Besonders wichtig ist es, den Entwicklungsprozess darzulegen, einschließlich der Fortschritte, die während der Saison erzielt wurden.
Für die finale Präsentation wird das Team eine kurze, aber prägnante Live-Präsentation vorbereiten. Sie zeigt, wie das Problem untersucht wurde, welche Lösungen entwickelt wurden und wie der Einsatz der Grundwerte des Teams bei der Problemlösung geholfen hat. Diese Präsentation soll verdeutlichen, wie die Lösung einen praktischen Nutzen für das Forschungsfeld haben kann und gleichzeitig die Teamarbeit und den Lernprozess hervorheben.
Ermittlung des Siegers
In jedem der vier Bereiche kann so eine bestimme Punktezahl erreicht werden, die dann noch zu der des Kategorienbesten in Relation gesetzt wird. So sind jeweils maximal 50 Punkte erreichbar, auch wenn man absolut nicht die volle Punktzahl bekommen hat. Diese Punktzahlen werden zusammengezählt und die Summe bestimmt die Platzierung im Ranking. Somit ist es entscheidend, in allen Bereichen ein akzeptables Ergebnis abzuliefern, wenn man Ansprüche auf einen Platz unter den Besten stellt.
Unsere Erfolge in allen Teilnahmejahren
Seit dem Schuljahr 2005/2006 nimmt das Robotikteam jedes Jahr am FLL-Wettbewerb teil. Die 1. Runde, der sogenannte Regionalwettbewerb, findet für uns zusammen mit 23 anderen Robotik-begeisterten Gruppen aus dem bayerischen Raum regelmäßig an der TU München statt.
In den letzten 20 Jahren erreichten die „Need No Names“ des JBG in der Gesamtwertung des Regionalentscheids fast immer einen der ersten drei Plätze unter den 24 teilnehmenden Teams, welche zur Teilnahme an der Zwischenrunde vor dem Europafinale berechtigen. Bei diesen Qualifikationsrunden traten wir auch gegen Teams aus benachbarten Ländern wie Tschechien, Österreich oder der Schweiz an und reisten dafür nach Triberg, Innsbruck oder Regensburg und konnten viele Ideen von anderen Teams mitnehmen. Bisher einmalig und unvergesslich war die Teilnahme am dreitägigen Europafinale in Paderborn in der Saison 2021/22. Wir sind gespannt, ob ein JBG-Team das wieder schafft!
Themen unserer Forschungspräsentationen in den verschiedenen Jahren:
- Wechselwirkung zwischen Wald und CO2– Ausstoß unserer Schule
- Aufbau und die Funktion eines Netzhautchips aus Graphen
- Lebensmittelsicherheit: Mobile Hühnerfarmen
- Rollstuhl für ältere Menschen mit Kollsionsvermeidung/Ultraschall
- Einsatz von Drohnen durch Hilfsorganisationen in Notstandsgebieten
- Optimierung der Lernbedingungen und der Lernumgebung von Schülern / Teststudie
- Entwicklung und Umsetzung eines Konzepts zur Sammlung von Altpapier am JBG
- Umsetzung der Idee „Bienenpatenschaft im Allgäu“
- Ortung unsichtbarer Lecks im Wasserrohrnetzsystem von Kaufbeuren durch ein automatisiertes System
- Erzeugung künstlicher Schwerkraft durch rotierende Raumkapseln bei einer Marsmission
- Kühlung von Klassenzimmern durch Begrünung der Schulgebäudefassaden
- App für Bewegungsspiele in der Schule
- Sensorgesteuertes Stützsystem für Gabelstapler zur Unfallvermeidung durch Umkippen
- Elektrischen Schaltung zur Energieeinsparung bei Waschmaschinen im Standby-Betrieb
- Schülerapp für die JBG-Bibliothek
- Aufstiegskapsel für Fischernetze zur Ortung von Geisternetzen in den Meeren
- Unterstützung von Archäologen
