Kulturwandertag der 11. Jahrgangsstufe am 12.10.2017

Bei abschnittsweise strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen brachten drei Busse 140 Schülerinnen und Schüler der 11.Jahrgangsstufe um 8.15 Uhr zum Textilmuseum tim nach Augsburg, wo die Schüler zeitlich versetzt in sechs Gruppen durch das anschaulich gestaltete Museum geführt wurden und verschiedene Spinn- und Webmaschinen aus unterschiedlichen Zeiten und von durchaus unterschiedlicher Lautstärke vorgeführt bekamen. Dadurch kann man sich wenigstens ansatzweise vorstellen, wie laut es in den Spinnereien und Webereien der beginnenden Industrialisierung gewesen sein muss.

Mit dem Besuch des tim, das in einem Gebäude der ehemaligen Augsburger Kammgarnspinnerei untergebracht ist, war das Programm aber nicht zu Ende. Die gesamte Umgebung des tim, das sogenannte Augsburger Textilviertel, ist geprägt von den Industriebauten verschiedener Textilbetriebe aus unterschiedlichen Zeiten, beginnend mit der vorindustriellen Augsburger Kattunfabrik, in der heute die TH untergebracht ist, bis hin zum Fabrikschloss und Glaspalast der SWA. Auch wenn die Industriebauten inzwischen einer anderen Nutzung zugeführt wurden, ermöglichen allein schon die Gebäude durch ihre unterschiedliche Gestaltung und Struktur eine klare Vorstellung von den Fabriken der damaligen Zeit.

Hinzu kommen die verschiedenen Arbeitersiedlungen für die Belegschaft der einzelnen Firmen sowie soziale Einrichtungen, wie Speisehaus, Badehaus usw., aber auch die  Bahnanschlüsse und Energiegewinnungseinrichtungen. Durch die räumliche Nähe all dieser Gebäude kann in wenigen Stunden die Industriegeschichte von den vorindustriellen Manufakturen bis zum Niedergang der Textilindustrie in Deutschland in den letzten Jahrzehnten veranschaulicht werden.

Da im Geschichtsunterricht der 11. Klasse das Thema „Leben in der entstehenden Industriegesellschaft des 19.Jh.“ auf dem Programm steht, bieten sich das Augsburger Textilmuseum und dessen Umgebung als Beispiele für die verschiedenen Phasen der Industrialisierung geradezu an und ermöglicht einen abwechslungsreichen Einblick in den Lehrstoff fernab des „normalen“ Unterrichts im Klassenzimmer.